Die Einführung der Safety Culture Ladder (SCL) befindet sich in einer wichtigen Phase. Mit der kürzlich gestarteten Version 2.0 hat Kaat van der Haar die Programmleitung von Jeannette Hofman-Zütter übernommen. Es sind hektische Zeiten, aber mit dem erfahrenen Van der Haar am Ruder ist die SCL in guten Händen.
Kaat van der Haar arbeitet schon seit langem beim NEN. In dieser Zeit hat sie sich immer mit Zertifizierungssystemen und Labels beschäftigt. Vereinbarungen darüber, wie man Normen prüfbar macht und wie man als Unternehmen ein Zertifikat erhält. Das habe ich für viele Sektoren gemacht. Auf diese Weise bin ich auch zur Safety Culture Ladder gekommen. Die SCL hat nun Van der Haars Herz erobert. Ich selbst komme ursprünglich aus dem Gesundheitssektor, wo ich als Dialyseschwester und Gesundheits- und Sicherheitsmanagerin gearbeitet habe. Dort habe ich festgestellt, dass man zwar alle Systeme und die richtigen Sicherheitsprotokolle im Haus haben kann, die Sicherheitskultur aber mit den Entscheidungen steht und fällt, die die Mitarbeiter in einer bestimmten Situation treffen. Wenn die Einstellung und das Verhalten nicht stimmen, kann man all diese Protokolle und Vereinbarungen in den Müll werfen. Dann wird es nicht funktionieren. Mit anderen Worten, die SCL ist eine Ergänzung zu den bestehenden Vereinbarungen, Protokollen und Systemen innerhalb eines Sektors, wobei es in erster Linie um Einstellung und Verhalten geht. Was Van der Haar am SCL ebenfalls gefällt, ist seine Vielseitigkeit. Das Instrument kann eigentlich in allen Sektoren eingesetzt werden, vom Gesundheitswesen über das Bauwesen bis hin zur Infrastruktur. Nehmen Sie zum Beispiel die aktuelle Diskussion über grenzüberschreitendes Verhalten. Ich denke, dass der SCL auch hier eine wichtige Rolle bei der Schaffung eines sicheren Arbeitsumfelds spielen kann. Denn genau darin liegt der Kern des SCL, so Van der Haar. Wenn die Menschen das Gefühl haben, dass sie die Situation am Arbeitsplatz ansprechen können und dürfen, werden sie es auch tun. Dadurch wird die Sicherheitskultur am Arbeitsplatz verbessert. Und wenn die Leute erst einmal anfangen, sich gegenseitig anzusprechen, wird sich dieses Verhalten im Unternehmen wie ein Ölteppich ausbreiten.
Erweitern Sie
Van der Haar tritt die Nachfolge von Jeannette Hofman-Zütter als Programmleiter an. Ich bin sehr stolz und glücklich, dass ich diese Aufgabe übernehmen darf und dass das Team mir sein Vertrauen schenkt. Es gibt noch so viele Möglichkeiten, die wir mit dem SCL nutzen können, und ich werde hart daran arbeiten, dies zu tun. Als Programmmanager will Van der Haar intensiv mit der neuen Vorsitzenden des Sachverständigenausschusses (CVD), Anja Vijzelaar, zusammenarbeiten, um den SCL in möglichst vielen Bereichen bekannt zu machen. Denken Sie zum Beispiel an die Gemeinden. Sie können den SCL in ihre Anforderungen für eine Ausschreibung aufnehmen. Auf diese Weise können sie sicher sein, dass ihre Subunternehmer das Thema Sicherheit und Gesundheitsschutz auf der Tagesordnung haben und ernst nehmen. Ein zusätzlicher Effekt ist, dass aufgrund der breit gefächerten Arbeit einer Kommune, die von Bauprojekten bis hin zur Pflege reicht, viele verschiedene Bereiche involviert sind, die alle mit dem SCL in Berührung kommen, sobald die Kommune sie für ein Projekt beauftragen möchte. Neben der Ausweitung des SCL auf andere Sektoren möchte Van der Haar als Programmmanager ein Projekt starten, um das SCL besser für kleine Unternehmen mit 5 bis 65 Vollzeitäquivalenten nutzbar zu machen. Wir werden dazu demnächst Treffen organisieren, denn es ist uns noch nicht ganz klar, warum die SCL gerade von dieser Gruppe von Unternehmen noch nicht ausreichend angenommen wird. Wir wollen herausfinden, woran sie scheitern und was wir dagegen tun können.
Vorteile
Die Zusammenarbeit mit dem SCL hat große Vorteile für die Unternehmen, meint Van der Haar. Die Menschen fühlen sich sicher, wenn sie bestimmte Sicherheitsfragen diskutieren. Nicht nur mit Kollegen, sondern auch mit Managern. Das schafft ein größeres Bewusstsein für Sicherheit und Gesundheitsschutz, und zwar von der obersten bis zur untersten Ebene des Unternehmens. Je höher man auf der Karriereleiter steigt, desto mehr Menschen übernehmen selbst Verantwortung und sprechen sich gegenseitig darauf an, wie sie sicher und gesund arbeiten wollen. Die Förderung des Sicherheitsbewusstseins mag sich etwas schwerfällig und arbeitsintensiv anhören, aber sie kann in sehr kleinen und sehr wirksamen Schritten erfolgen, meint Van der Haar. Beim NEN haben wir eine Möglichkeit, Unternehmen auf zugängliche Weise mit dem SCL vertraut zu machen: eine Selbsteinschätzung in Form eines Fragebogens. Anhand der Ergebnisse sieht ein Unternehmen genau, wo es auf den Stufen der Leiter steht. Was läuft gut und was könnte verbessert werden? Aus dem Fragebogen ergibt sich dann sofort ein Aktionsplan, den die Unternehmen sofort aktiv umsetzen können. Es müssen keine komplizierten Pläne gemacht oder Nachforschungen angestellt werden, sondern es kann sofort mit der Arbeit begonnen werden".
Mehr Forschung
Van der Haar wirft auch einen Blick auf das, was in den kommenden Jahren rund um den SCL ansteht. Im Jahr 2023 wurde eine Studie über die Wirkung von SCL in Unternehmen durchgeführt. Obwohl die Ergebnisse größtenteils positiv waren, fordere ich dennoch mehr und umfassendere Forschung. Es sollten mehr Unternehmen und mehr Personen innerhalb eines Unternehmens zu Wort kommen. Also nicht nur der Vorstand oder die Qualitätsmanager, sondern auch die Menschen in den Betrieben. Denn gerade sie sind es, die sich mit Sicherheitsmaßnahmen befassen müssen". Van der Haar freut sich auch schon auf eine Veranstaltung rund um den SCL im Juni dieses Jahres. Im Dezember haben wir die Version 2.0 des SCL eingeführt. Im Juni wollen wir die Unternehmen darüber informieren, was sich geändert hat, aber auch hören, wie es bei den Unternehmen ankommt, die bereits damit arbeiten. Darauf bin ich sehr gespannt. Anhand der Rückmeldungen, die wir dort erhalten, können wir sehen, wo wir stehen und welche neuen Schritte wir unternehmen müssen.