SCL 2016 versus SCL 2.0

Die SCL für alle Branchen

Die Safety Culture Ladder (SCL), die damals noch Veiligheidsladder (Sicherheitsleiter) hieß, wurde ursprünglich von ProRail erfunden. Inzwischen zeigen auch viele andere Branchen Interesse an der SCL. Deswegen haben wir sie für ein breiteres Publikum zugänglich gemacht. Seit September 2023 ist die SCL 2.0 verfügbar und ab dem 1. Januar 2024 können Audits nach SCL 2.0 durchgeführt werden. 

Was hat sich geändert?

1. Die Art und Weise, auf die beurteilt wird.

  • Die Punktezählung wurde durch eine Beurteilung nach Farben ersetzt: Grün, Orange und Rot. Grün ist ausreichend, Orange ist zwar noch nicht ausreichend aber auf dem besten Wege, und Rot ist unzureichend. Diese Vorgehensweise macht direkt sichtbar und zeigt übersichtlich, wo Sie gute Leistungen erzielen und wo es Verbesserungschancen gibt. Damit ist die SCL auf Wachstum ausgerichtet.
  • Der Aspekt Verhalten wiegt schwerer als der Aspekt Rahmenbedingungen. Deswegen wird dieser Aspekt wesentlich ausführlicher beschrieben als bei der SCL 2016. Die Beschreibungen bei den einzelnen Stufen helfen dem/der Auditor*in dabei, das Verhalten besser zu beurteilen.

2. Gesundheit und Sicherheit (H&S) im Detail erklärt

Um zu verdeutlichen, was genau unter S&G verstanden wird, haben wir diesen Begriff bei der SCL 2.0 ausführlicher erklärt. S&G umfasst mehr als nur die Arbeitssicherheit. Es geht dabei auch um psychosoziale Arbeitsbelastung, psychosoziale Sicherheit, Wohlbefinden und Integrität. Allerdings gibt es auch noch andere Sicherheitsformen. Cybersicherheit, Bausicherheit, Maschinensicherheit oder Brandschutz dürfen auf keinen Fall vergessen werden. S&G sollte als integrale Sicherheit und Gesundheit interpretiert werden. Sie bezieht sich auf die eigenen Mitarbeitenden und Nutzer*innen ebenso wie auf das Umfeld.

3. Bessere Auditberichte

Auf Grundlage der Beurteilung von fünf Themenbereichen (siehe Kapitel 5 des Normdokuments) werden Berichte erstellt. Darin wird beschrieben, wo die Stärken liegen und was verbessert werden kann. Für jedes Thema wird eine Schlussfolgerung gezogen. Diese Vorgehensweise verdeutlicht dem Unternehmen, wie effektiv es die Anforderungen einer bestimmten Stufe umsetzt und wo es Verbesserungschancen gibt.

4. Inhaltliche Änderungen

  • Begriffe mit Bezug zum Schienenverkehr (ProRail) wurden entfernt.
  • SCL 2.0 ist kürzer als die ursprüngliche Version SCL 2016: doppelte Informationen wurden gelöscht.
  • Stufe 1 wurde zu den Beschreibungen hinzugefügt.
  • Die Stufen werden der Reihe nach beschrieben.
  • Stärkere Ausrichtung auf das „Warum“ und das gewünschte Resultat anstatt auf die Form, die für die Ausführung vorgesehen ist.
  • Stärkere Ausrichtung auf Einstellung, Verhalten und Interaktion anstatt auf Arbeitsweisen, Methoden oder Systematiken.
  • Stark systemorientierte Anforderungen sowie technische oder fachspezifische Verweise wurden entfernt.
  • Bessere Ausarbeitung der Beschreibungen bei Stufe 4 und 5 ersetzen ein zusätzliches Interpretationsdokument.
  • SCL 2016 arbeitet mit einem Handbuch, während SCL 2.0 ein Zertifizierungsschema einsetzt.

Übergangszeit

Haben Sie 2023 oder früher ein SCL-Zertifikat oder eine SCL-Erklärung erworben? Keine Sorge, das Zertifikat und die Erklärung behalten vorläufig ihre Gültigkeit. Wir gehen schrittweise von der SCL 2016 auf die SCL 2.0 über und handhaben eine Übergangsfrist. 2024 können Sie sich nach Wunsch auf Grundlage der SCL 2016 oder der SCL 2.0 (neu-)zertifizieren lassen. Ab dem 1. Januar 2025 bieten wir nur noch Zertifizierungen auf Basis der SCL 2.0 an. Ab dem 1. Januar 2028 gelten dann nur noch die Zertifikate, die auf Grundlage der SCL 2.0 (oder späterer Versionen) ausgestellt wurden.